Jutta Ditfurth: Der Baron, die Juden und die Nazis


Bibliografische Daten

Der Baron, die Juden und die Nazis. Reise in eine Familiengeschichte,
Hamburg: Hoffmann & Campe Oktober 2013
Hardcover, 400 S., Ladenverkaufspreis: 21,99 Euro
ISBN 978-3455502732


INHALT


PresseInformation des Hoffmann und Campe Verlag

Presseinformation: Jutta Ditfurth - Der Baron, die Juden und die Nazis Presseinformation des Hoffmann und Campe Verlages


Programmtext für Lesungen mit Bildern

»Nur einen einzigen Verwandten unter Hunderten fand ich, der Juden und Sozialdemokraten nicht verabscheut hatte.«

Hinter dem Mythos des 20. Juli 1944 verbirgt sich der besondere Antisemitismus des deutschen Adels im 19. und 20. Jahrhundert. Juden galten in adligen Kreisen oft als »Fremdrassige«, welche die adlige »Blutreinheit« bedrohten. Auf den Schlössern und Rittergütern hatten Juden bis 1945 nichts verloren. Sie trugen vermeintlich Schuld an Revolutionen, an Kriegsniederlagen, am Sturz der Monarchie und an der Errichtung der Weimarer Republik. Der Hass auf die Juden wurde schließlich von allen Skrupeln befreit. Wann und warum, fragt die Autorin, hat sich der Adel dem antisemitischen Lager angeschlossen? Nach dem Mauerfall reist Jutta Ditfurth in die DDR und sieht sich mit den Widersprüchen ihrer adligen Herkunft konfrontiert. Sie folgt den Spuren ihres schillernden Urgroßonkels Börries Freiherr von Münchhausen, einem Balladendichter, der ein Freund der Juden zu sein schien – doch dann findet sie einen Brief ... Jutta Ditfurth erzählt u.a. die bewegte Geschichte von Börries Freiherr von Münchhausen. Sein engster Freund war um 1900 der jüdische Künstler Ephraim Moses Lilien – bis Münchhausen zum glühenden Antisemiten wurde. ...>>


Inhaltsverzeichnis

Inhaltsverzeichnis


Synopsis deutsch

Als im Winter 1989/1990 die deutsch-deutsche Mauer fiel, versprach ich meiner Mutter, sie an die Orte ihre Kindheit in der DDR zu begleiten. Vorher hatte ich nie in die DDR reisen dürfen und wurde vom Ministerium für Staatssicherheit überwacht. Ich bereute mein Versprechen bald, denn bei diesen Heimatorten in Preußen, Pommern, Sachsen und Thüringen handelte es sich um feudale Schlösser und Rittergüter, auf denen meine adligen Vorfahren z.T. seit dem 12. Jahrhundert geherrscht hatten, bevor sie 1945 in den Westen fliehen mussten. Archivalien beweisen, dass meine Verwandtschaft schon im 19. Jahrhundert einem rassistischen Antisemitismus huldigte, lange bevor es eine NSDAP gab. Der deutsche Adel war mit seinem Judenhass und seinem elitären Blutreinheitswahn eine frühe Quelle der NS-Ideologie und der Nürnberger "Rassengesetze" Synopsis deutsch


CONTENT ENGLISH


short announcement

“Out of my hundreds of relatives, I found only one who did not loathe Jews and Social Democrats.”

So writes Jutta Ditfurth, a German author who, after the fall of the Berlin Wall in 1990, traveled to the former East Germany in search of her aristocratic origins. There she was forced to confront the contradictions of her ancient family. Tracing the movements of her colorful great-granduncle Börries Baron von Münchhausen (1874-1945), a composer of ballads, she at first thought she had finally found a friend of the Jews. But then she came upon a letter ...>>
  short announcement


Table of Contents

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Synopsis english

When the Berlin Wall fell in winter 1989/90 I promised my mother that I would accompany her to the places in the GDR where she spent her childhood. Prior to that I had not been allowed to travel to the GDR and was under surveillance by the Ministry of State Security (Stasi). As it was, I soon regretted my promise, because those places in Prussia, Pomerania, Saxony and Thuringia were feudal castles and manors where my aristocratic forebears had held sway, partly since the 12th century, before being forced to flee to the West in 1945. Archive materials indicate that my relatives had cultivated a racist anti-Semitism as early as the 19th century, long before the emergence of the NSDAP. The German aristocracy, with its hatred of the Jews and its elitist mania for pure breeding, was an early source of NS ideology and the Nuremberg “racial laws.” Synopsis english


ARTIKEL / REZENSIONEN / INTERVIEWS


Artikel: »Eine Armee von Vampiren – Auch wer nicht zurückschaut, hat eine Vergangenheit«
Berliner Zeitung (Arno Widmann), 10.11.2014
Vom Nachttisch geräumt

»Wir haben nicht das Gefühl, dass wir von einer jahrhundertealten Armee von Vampiren belagert werden, gegen deren Übernahmeversuche wir uns wehren müssen. Wir haben dieses Gefühl nicht, weil wir diese Ahnen nicht haben. Falsch.«

Arno Widmann rezensierte mein Buch "Der Baron, die Juden und die Nazis" für die Berliner Zeitung, 12.11.2014. Er nennt seine Rezensionen "Ausbeutungen", was ihm die Freiheit gibt, über den Inhalt eines Buchs frei zu assoziieren und doch nah beim Thema zu bleiben. Es ist für mich sehr interessant, wie er mein Buch versteht, ich muss nicht mit jedem Satz übereinstimmen. Mein Lieblingssatz ist der obige. Arno Widmann hat meine Absicht und die allgemeine Bedeutung des Buchs mit seinem nur scheinbar sonderbaren Thema verstanden. Das kommt in Rezensionen nicht sehr oft vor. Darüber freue ich mich sehr.

...>> Eine Armee von Vampiren

Onlinebeitrag: »Warum ich Jutta Ditfurth schätze«
derFreitag-Community (Mopperkopp), 6.6.2014

Position Momentan polarisiert Jutta Ditfurth sehr stark. Für manche ist sie ein rotes Tuch. Das geht hin bis zu persönlicher Bedrohung. Eine Positionierung …

...>> Warum ich Jutta Ditfurth schätze

Audiomitschnitt: »Kulturnacht«
Radio MDR Thüringen: Interviewer: Willi Wild, 20.3.2014, 22:00–23:00 Uhr

Jutta Ditfurth im Interview über ihr Buch »Der Baron, die Juden und die Nazis«

...>> Kulturnacht Audio-Podcast Teil 1 ...>> Kulturnacht Audio-Podcast Teil 2

Interview: »Der adlige Blutreinheitswahn war eine Quelle der Nazis«
junge Welt (Stefan Huth), 15.3.2014

Gespräch mit Jutta Ditfurth. Über den Antisemitismus der Aristokratie, den dichtenden Baron Börries Freiherr von Münchhausen und ihren Bruch mit dem eigenen Adelsclan.

...>> Der adlige Blutreinheitswahn war eine Quelle der Nazis

Rezension: »Der Baron, die Juden und die Nazis. Reise in eine Familiengeschichte«
aviva – online-Magazin für Frauen (Angelina Boczek), 9.3.2014

Die als kämpferisch bekannte Jutta Ditfurth hat ein fulminantes Buch geschrieben über Teile ihrer adligen Familie, in dem sie detailreich und exemplarisch belegt, wie enorm antisemitisch der deutsche Adel eingestellt war, lange vor 1933.

...>> aviva – online-Magazin für Frauen

Artikel: »Adelsgefecht«
Süddeutsche Zeitung (Benjamin von Brackel), 28.2.2014

Georg von Breitenbuch bewirtschaftet im deutschen Osten das Land seiner Vorfahren. Seine Cousine Jutta Ditfurth wirft ihm vor, ein schändliches Erbe angetreten zu haben. Eine Begegnung

...>> Adelsgefecht

Videobeitrag: »Jutta Ditfurths Suche nach ihren Wurzeln«
MDR Thüringen, »MDR Thüringen Journal«, 6.2.2014, 19:00 Uhr

Die Politikerin Jutta Ditfurth hat in Windischleuba nach den Spuren ihrer Vorfahren gesucht. Herausgekommen ist ein Buch über das Verhältnis von Adel und Juden im Dritten Reich.

...>> Jutta Ditfurths Suche nach ihren Wurzeln

Videobeitrag: »Der Adel und der Antisemitismus. Warum Jutta Ditfurth ihre Familiengeschichte kritisch aufarbeitet«
Hessischer Rundfunk, »Hauptsache Kultur«: (Dorothea Windolf), 23.1.2014, 22:45 Uhr

Sie ist für ihre konsequent radikale Haltung bekannt: Die ehemalige Grünen-Frontfrau Jutta Ditfurth: »Wenn ich am Ende dem Kapitalismus möglichst viel geschadet habe, bin ich zufrieden mit meinem Leben«, hat sie vor einiger Zeit in einem Interview gesagt.

...>> Der Adel und der Antisemitismus

Rezension: »Der Baron, die Juden und die Nazis« – Der deutsche Adel und die NS
NEOPresse (Claus-Dieter Stille), 22.1.2014

Manchmal mag sich Eindruck vermitteln über die Nazizeit sei bereits so gut wie alles erforscht und geschrieben. Doch dies ist ein Trugschluß. Die “Aufarbeitung” des Dritten Reiches ist längst noch nicht abgeschlossen. Durch das Buch, dass Jutta Ditfurth vorgelegt hat wird dies einmal mehr deutlich ...

...>> Der deutsche Adel und die NS

Artikel: »Jutta Ditfurths Mitteilung über den Adel«
Frankfurter Rundschau (Claus-Jürgen Göpfert), 15.01.2015

Jutta Ditfurth stellt ihr neues Buch »Der Baron, die Juden und die Nazis« vor. Die ehemalige Adelige, die ihren Titel in jungen Jahren ablegte, geht dabei auch auf ihren Urgroßonkel Börries von Münchhausen ein, der in den 20er Jahren zum Rasse-Ideologen avancierte.

...>> Jutta Ditfurths Mitteilung über den Adel

Artikel: »Eine Versammlung von Judenhassern«
FAZ (Hans Riebsamen), 15.01.2014

Die Stadtverordnete Jutta Ditfurth rechnet in einem Buch mit ihren Vorfahren ab. Einer von ihnen, Börries von Münchhausen, wurde vom Judenfreund zum Antisemiten.

...>> Eine Versammlung von Judenhassern

Rezension: »Der Baron, die Juden und die Nazis« – selten war Geschichte so wenig langweilig
Kersten Artus Blog, 27.12.2013

Der Adel hat es bis heute immer wieder verstanden, nur die Facetten von sich zu zeigen, die es ihm möglich machten, in der jeweiligen Gesellschaft zur herrschenden »Elite« zu gehören. Er will verbergen, was sein Wesen ist: das einer Kaste, die glaubt, sie sei durch Geburt und Tradition anderen Menschen überlegen. Anstatt über den Judenhass, die Demokratiefeindlichkeit und die Kriegsverbrechen dieser deutschen Elite aufzuklären, legen die Massenmedien und allen voran das öffentlich-rechtliche Fernsehen heute über solche elitekritischen Themen den Mantel des Schweigens. (Jutta Ditfurth)
Jutta Ditfurth untertitelt ihr neues Buch »Der Baron, die Juden und die Nazis« zwar mit einer »Reise in eine Familiengeschichte«, doch sie nimmt uns mit in den elitären und rassistischen Teil der Geschichte aller Deutschen. …

...>> selten war Geschichte so wenig langweilig

Artikel: »Demo statt Debüt«
der Freitag (Benjamin von Brackel), 27.12.2013

Blaues Blut Es ist ein weiter Weg von der elitären Kaste bis zum Sozialismus. Jutta Ditfurth und Jessica Mitford sind ihn trotzdem gegangen. …

...>> Eine Versammlung von Judenhassern

Rezension: »Der Baron, die Juden und die Nazis« – »Das fremdgedachte Milieu«
das Flugblatt (Hannes Nagel), 17.11.2013

Im traurigen Monat November wars. Die Tage wurden trüber. Da schickte der Hofmann und Campe Verlag ein Buch von Frau Ditfurth herüber. Es ist ein ziemlich schwieriges Buch und dazu auch noch ein Wagnis. Es macht den Ditfurthschen Stammbaum zum Kern nationalromantischen Denkens. Ein Denken, das Platz für die Juden nicht hat, doch für Nazis und Antisemiten. Wie das alles zu erklären ist, will Jutta Ditfurth berichten, und erklärt die deutsche Geschichte sodann als Beet von Familiengeschichten. ...

...>> Das fremdgedachte Milieu

Audiomitschnitt: »MDR FIGARO trifft ... Jutta Ditfurth«
mdr (Gespräch mit Carsten Tesch), 23.10.2013, 18:05–19:00 Uhr

Der Baron, die Juden und die Nazis. Reise in eine Familiengeschichte

...>> MDR FIGARO trifft ... Jutta Ditfurth

Audiomitschnitt: BLAUES SOFA – Gespräch, Jutta Ditfurth im Gespräch mit Christhard Läpple (ZDF) über »Der Baron, die Juden und die Nazis«
ZDF und Deutschlandradio Kultur, 13.10.2013, 13.00–13.30 Uhr

Jutta Ditfurth im Gespräch mit Christhard Läpple (ZDF) über »Der Baron, die Juden und die Nazis«

...>> Blaues Sofa

Rezension: »Deutscher Adel« – Jutta Ditfurths neues Buch über Traditionen des Antisemitismus
junge Welt (Michael Mäde), 21.10.2013

Auf den ersten Blick mag es einen schaudern, wenn ein Buch eine »Reise in eine Familiengeschichte« werden soll. Jutta Ditfurth aber erzählt in »Der Baron, die Juden und die Nazis« weniger über die weiten Verzweigungen ihrer ostelbischen Aristokratenverwandtschaft, sondern geht der Frage nach, »wann und warum sich der Adel dem antisemitischen Lager angeschlossen hat«. ...

...>> Deutscher Adel

Langfassung der Rezension: »Aristokratischer Antisemitismus«
Neues Deutschland (Anja Röhl), 19.10.2013

In einem ihrer früheren Bücher ging Jutta Ditfurth der Frage nach, »wie so eine links werden konnte«. Ihr neuestes Buch »Der Baron, die Juden und die Nazis« untersucht, wie der Adel nicht nur in die Nazizeit verstrickt, sondern wie er, durch seinen positiven Rassismus (»blaues Blut«), seine Machtstellung im Staat, seinen Großgrundbesitz und seine Privilegien, die er seit 1918 schwinden sah, den besonderen rassistischen Antisemitismus der Nazis schon sehr früh propagiert hat. ...

...>> Aristokratischer Antisemitismus

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Buchumschlag: Jutta Ditfurth - Der Baron, die Juden und die Nazis

Buchumschlag: Jutta Ditfurth - Der Baron, die Juden und die Nazis


1909 Hochzeit von Schierstädt
Hochzeit von Großtante Hertha von Raven-Beust mit Johannes von Schierstädt im Jahr 1909

Hochzeit von Großtante Hertha von Raven-Beust mit Johannes von Schierstädt im Jahr 1909


1916 Autogrammkarte Börries von Münchhausen

Autogrammkarte Börries von Münchhausen 1916


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Streifenplakat für Lesungen

Streifenplakat für Lesungen


Lesungen

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