Jutta Ditfurth: Blavatzkys Kinder


Bibliografie

Blavatzkys Kinder. Krimi
Bergisch Gladbach: Bastei Lübbe1995
TB, 302 S., ursprüngl. Ladenverkaufspreis: 12,90 DM,
ISBN 3-404-12380-8

– vergriffen, z.Zt. nur antiquarisch erhältlich –


Der ambitionierte Thriller zu einem brandheißen Thema

Miriam. Computerfreak, und Robert, Saxophon spielender Journalist, begegnen sich in Osteuropa und stoßen auf die Spur eines weltweiten Menschenhandels. Schon bei ihrer ersten Berührung mit der Organisation werden sie gejagt. Wer ihnen hilft, schwebt in Lebensgefahr. Ihre einzige Chance ist das Netz, das ungewöhnliche Techniken anwendet, um die Organisation zu zerbrechen.


Pressestimmen

»Zur Lachnummer wurde der Lübbe-Verleger, als er bei Erscheinen von Helmut Kohl an seinem Verlagsstand schnell alle Bücher von Jutta Ditfurth wegräumen ließ.«
   Armgard Seegers, Hamburger Abendblatt v. 14.10.1995

»Donnerwetter, das macht die jetzt! … In ihr hätte ich so eine spielerische Kraft nicht vermutet. … Bei der Lektüre habe ich wirklich Spannung empfunden. … Das Buch transportiert politisch ziemlich brisante Themen: Kinderhandel, Ausbeutung der Dritten Welt, Leute, die Organe aus lebendigen Leibern klauen – eine Fiktion, die sehr schnell Realität werden kann. … Entscheidend ist doch: Sie hat daraus einen flotten Roman gemacht. Spannend ist, wie sie eine rechte Verschwörung durch eine intakte linke Szene aushebeln läßt. Spannend ist ihr Verhältnis zur Polizei, schön gespalten: Ohne Bullen könnten ihre Autonomen nicht mit den Verbrechern fertig werden. … Es ist in Deutschland ein übler, erwartbarer Spott: Wenn jemand sich auf einem neuen Gebiet versucht und das ganz geschickt und talentiert macht, kommt der große Holzhammer. … Wenn sich die Ditfurth aus der Deckung raus traut und was riskiert, heißt es: Marsch, marsch, geh zurück in die Politik! … Sie hat einen spannenden Unterhaltungsroman zustande gebracht. Ich will nicht beweisen, daß sie große Literatur geschaffen hat. Aber wie Simmel hat sie politische Kolportage geschaffen. Und das ist das Schönste an ihrem Buch: daß endlich in Deutschland die Kolportage nicht mehr kampflos den Rechten überlassen wird. … die Leser werden es verschlingen: Mit dem Gefühl, mit realen Fragen in einem Kolportageroman sehr spannend und angenehm belästigt zu werden.«
   Hellmuth Karasek, die tageszeitung v. 12.8.1995

»… sie kann sich durchaus mit Kollegen wie Doris Gehrcke oder dem Rotbuch-Autor Gunter Gerlach messen. Blavatzkys Kinder beschreibt, wie rassistisches Gedankengut sich mit Esoterik tarnt: Eine faschistische Mafia will den neuen Menschen züchten, das Ganze wird mit den Aufregerthemen Gentechnik, Bioethik, aber auch Organ- und Menschenhandel garniert.
Der Roman enthält eine historische Anspielung. Helena Petrowna Blavatzky – […] gilt als Vorläuferin des Anthroposophen Rudolf Steiner und selbsternannte Prophetin der Esoterik. In ihren angeblich theosophischen Schriften verherrlichte Blavatzky den arischen Übermenschen. […] Auf der Frankfurter Buchmesse nahm Bastei-Lübbe ihren Polit-Krimi in vorrauseilendem Gehorsam erst einmal aus dem Regal, obwohl er den Aufkleber ›Buchtip des Monats‹ trägt: Kanzler Kohl stapfte am Eröffnungstag durch die Hallen und sollte nichts Despektierliches zu sehen bekommen.«
   Luitgard Koch, Natur 1/1996

»Blavatzkys Kinder ist ein politisch gesellschaftlicher Wachrüttel-Krimi. Doch die Warnung der Ditfurth hat durch die Hülle eines Romans eine neue Dimension bekommen. Eine feingesponnene Geschichte mit sauber gefalteten Erzählebenen läßt immer wieder den Wahnsinn der Wirklichkeit durchrieseln. Die Frage, ob nun alles ersponnen oder doch deutsche Realität ist, sitzt auch nach der Beendigung der Lektüre wie ein Virus im Hirn. Doch was Jutta Ditfurth als Romanautorin ausweist, ist nicht nur ihr politischer Scharfsinn, […] es ist vor allem die Art und Weise, wie sie Sprache formt. So gibt's in dem knackigen Thriller immer wieder literarische Oasen: Da werden Ameisen, die einen Käfer abtransportieren, plötzlich zu zentralen Darstellern. Droht man diesen kleinen Episoden zu verfallen, verlangt die Hauptstory wieder volle Aufmerksamkeit. Kleine Geschichten und Beobachtungen am Rand legen sich wie Watte zwischen die harte, schnelle Lektüre.«
   Thomas Hoeth, Offenbacher Tageblatt v. 19.9.1995

»Blavatzkys Kinder ist ein hochspannendes Buch mit einem brisanten und topaktuellen Thema. Es geht um Kinder- und Organhandel, Nazibanden und Esoterik. Jutta Ditfurth gelingt es, ein bis heute kaum ernsthaft behandeltes Thema in den Blickpunkt zu rücken und, in Romanform aufgearbeitet, inhaltlich rüberzubringen. … Das Buch ist spannender Lesestoff, der die übliche Thriller-Action nicht vernachlässigt. Allerdings gibt es viele nützliche Informationen für die Auseinandersetzung mit den immer mehr erstarkenden Neu-Rechten Gruppen und über das Thema Esoterik und New Age, das Jutta Ditfurth schon seit Jahren immer wieder in die Diskussion bringt und hier umfassend und verständlich in Romanform aufarbeitet. Ein lesenswertes Buch für eine Nacht und die Arbeit danach.«
   Tobias Ebbrecht, Schlagloch (Kiel), Nr. 3/96, 9-10/1996

»Miriam Kern und der Journalist Robert lernen sich bei einem Urlaub in Budapest kennen. Beide gemeinsam versuchen, einer jungen Roma-Frau aus Rumänien zu helfen, deren Kind verschwunden ist. Sie sucht in Budapest nach dem Mann, der ihr unter falschen Versprechen den Sohn entführte. Miriam und Robert tauchen ein in einen abscheulichen Bereich, in dem sie unglaubliche Entdeckungen machen. Leute, die ihnen helfen wollten, werden plötzlich tot aufgefunden oder hatten das Glück nicht zu Hause zu sein, als ihre Wohnung detonierte. Die Organisation, wie Jutta Ditfurth den geheimnisvollen Bund in ihrem Thriller Blavatzkys Kinder […] nennt, hat sich gut getarnt und gegen Feinde gesichert im ›Lebenshof‹ verschanzt. Man will unter sich und ungestört sein bei den abscheulichen Experimenten, die rassische Ideale hervorbringen sollen.
Jutta Ditfurth hat sich als Thema zu ihrem literarischen Erstling eine schlichtweg ekelhafte und unappetitliche Geschichte ausgesucht (und ausgedacht).
Über weite Strecken ist ihr ein spannendes Buch gelungen.«
   Berchtesgadener Anzeiger v. 16.12.1995

»Wie souverän Thriller-Neuling Ditfurth ihre Geschichte erzählt ist beachtlich. Geschickt führt die Autorin die verschiedenen Handlungsstränge zusammen, baut Spannung auf und zieht die Leser in ihren Bann. Und sie nutzt die Erzählung, um aufzuklären und Wertungen einfließem zu lassen. Bereits im Titel bezieht sich Ditfurth auf eine historische Person, der Mitbegründerin der Theosophischen Gesellschaft. En passant folgen Diskussionen über Zusammenhänge zwischen Theosophie und Rassismus, über die Propagierung des Gehirntods und über esoterische Lehren. … Die Geschichte gewinnt zweifellos durch diese indirekten Seitenhiebe auf gegenwärtige Entwicklungen in der Gesellschaft und durch die sehr persönliche Sicht der Autorin. … Jutta Ditfurth ist ein überzeugendes Roman-Debüt gelungen.«
   Georg Grünewald, Freies Wort v. 9.12.1995

»Ein ambitionierter Thriller zu einem brandheißen Thema, … Miriam, Computerfreak, und Robert, Saxophon spielender Journalist, begegnen sich in Osteuropa und stoßen auf die Spur eines weltweiten Menschenhandels. Schon bei ihrer ersten Berührung mit der Organisation werden sie gejagd. Wer ihnen hilft, schwebt in Lebensgefahr. Ihre einzige Chance ist das Netz, das ungewöhnliche Techniken anwendet, um die Organisation zu zerbrechen.«
   Wochen Kurier, Heidelberg v. 7.12.1995

»In Miss Marple Manier ist der umstrittenen Öko-Linken ein mitreißender, spannender Science-Fiction-Thriller gelungen.«
   Armin Pongs, Münchner Stadtmagazin v. Nov. 1995

»Ditfurths Geschichte ist überwiegend flott erzählt, hat Tempo und Schwung und ist gut aufgebaut; die Konferenzen der ›Organisation‹, das Schicksal der einzelnen Kinder und die Aktivitäten der Protagonisten sind geschickt miteinander verflochten.«
   Irmgard Hölscher, Listen 40, 1995

»… entpuppte sich das Erstlingswerk von Jutta Ditfurth als spannender Roman mit erschreckendem Thema.«
   Highscore, Mainz 10-11/1996

»… Jutta Ditfurth debutierte erfolgreich mit einem Polit-Thriller.«
   Amica, 10/1996

»Ihr Krimi. Ihr erster ist da – frech und links. … Alles, was das Herz der Thriller–Freunde begehrt, gibt es zu lesen, …«
   W. Aschemann, Express, Köln v. 17.9.1995

»Zuständig für den weltweiten Menschenhandel ist die ›Organisation‹. Kinder, vom Säugling bis zum 12jährigen, werden gekauft oder geraubt, anschließend nach Deutschland gebracht und auf dem ›Lebenshof‹ kategorisiert. Das bedeutet, Klasse I – hellhäutig – wird zur Adoption freigegeben nach erfolgter Germanisierung. Extrem schlimm sind Kinder der Kategorie III dran, an denen geforscht wird – und zwar nach allerschlechtester Nazi–Manier.
Durch Zufall stoßen zwei Leute in Ungarn auf die Spur der Menschenhändler. Sie stellen Nachforschungen an und kommen damit den Betreibern des Lebenshofs bedenklich in die Quere. Doch Probleme sind da, um schnell gelöst zu werden, lästige Leute werden von den Menschenhändlern erschossen. Wie sich das Problem mit der Konkurrenz – sprich offiziellen Kliniken – gestaltet, bleibt abzuwarten. Ketzerisch gesagt nähern sich die Methoden in einigen Ländern allmählich an. Vorstellbar wäre sogar in näherer Zukunft, mit gutausgestatteten Ambulanzen die weltweite Armut zu bekämpfen, indem man den Leuten vor Ort ein paar Teile offiziell abkauft, sie operiert und dabei optimal versorgt. Gruselig?
Ein Buch nicht nur für Thriller-Freunde – unbedingt lesen.«
   station to station, Kiel v. 1.8.1995


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